Kleine Kartoffelkunde
Welche Kartoffel verwendet man wozu?
Nachdem Columbus die Kartoffel nach Europa gebracht hatte und die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden waren, erfreute sich die braune Knolle wachsender Beliebtheit. Inzwischen sind alleine in Deutschland beim Bundessortenamt über 200 Sorten zugelassen. Neben den verschiedensten Sorten und dem Reifegrad ist für die Verwendung in der Küche die Kocheigenschaft von größter Bedeutung:
Festkochende Kartoffel
Die bekannteste Vertreterin dieses Kochtyps ist die Sorte Linda. Nicola, Anuschka, das Bamberger Hörnchen und Belana sind weitere bekannte festkochende Kartoffeln.
Die festkochende Knolle zerfällt auch bei längerem Kochen nicht, Ursache ist der niedrige Stärkegehalt dieser Sorten. Geeignet für Kartoffelsalat, Pell- und Bratkartoffeln, Aufläufe und Pommes.
Vorwiegend festkochende Kartoffel
Agria, Rosara, Marabell und Laura zählen zu den vorwiegend festkochenden Kartoffeln. Die Schale dieser Sorten springt manchmal beim Kochen auf und das Fleisch ist leicht mehlig. Ebenfalls gut geeignet für Kartoffelsalat, Pell- und Bratkartoffeln, aber auch hervorragend für Kartoffelsuppe und Eintöpfe.
Mehlig kochende Kartoffel
Augusta, Karlena oder Aula heißen die bekannteren mehlig kochenden Kartoffelsorten. Während des Kochens platzt deren Schale immer mehr oder weniger stark auf, das Fleisch ist sehr mehlig und trocken, denn der Stärkegehalt ist in diesen Sorten sehr hoch. Für Salat oder zum Braten sind diese Kartoffeln nicht geeignet, höchstens für roh geröstete Bratkartoffeln. Ideal sind diese Sorten aber für Suppen, Püree, Kartoffelklöße oder Gnocchi.
Auf den Stärkegehalt kommt es an
Frühkartoffeln werden, wie der Name schon sagt, früh geerntet und haben nur wenig Zeit Stärke zu bilden. Je länger eine Kartoffel reift, umso mehr Stärke kann sie bilden und umso mehliger wird sie. Deshalb sind erst unter den Spätkartoffeln die mehligen Sorten zu finden, während die Frühkartoffelsorten die festkochenden bzw. vorwiegend festkochenden Sorten sind.
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