Kleine Kürbiskunde

 

Welche kann man essen, welche muss man schälen?

Diese Frage ist bei ca. 800 verschiedenen Kürbissorten nicht so schnell beantwortet. Die Formen, Farben und Geschmacksrichtungen sind sehr unterschiedlich, was aufgrund der langen Geschichte des Kürbis nicht verwunderlich ist.

Schon vor 5000 Jahren wurden Kürbisse von Indios in Mexico und Peru kultiviert. Damals dienten neben dem Fruchtfleisch sogar die Blätter als Gemüse. Nach der Entdeckung Amerikas verbreitete sich die Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) über die ganze Erde und entwickelte dabei ihre Artenvielfalt. Übrigens zählen auch Gurken und Melonen zur Familie der Cucurbitaceae.

Buchtipp: Köstliche Kürbisküche aus dem Pala Verlag: Mit mehr als 100 Rezepten. Ob als Vorspeise, Hauptspeise oder Snack, als Gratin, Quiche oder Pizza, als Salat oder Dip, als Dessert, Kuchen, Konfitüre oder Eis – die Rezepte sind sind ebenso vielseitig und lecker, wie es Kürbissorten auf unserer Erde gibt.

Vorhang auf für die Kürbisparade:

Der Butternut

Er hat eine dünne Schale, ein kleines Kerngehäuse und einen hohen, dunkel-orangefarben Fruchtfleischanteil. Die Konsistenz ist cremig wie Butter, ähnlich einer Avocado und sein Aroma ist leicht nussig. Der Butternut muss geschält werden, was aber mit einem Sparschäler gut funktioniert. Ein sehr leckeres Rezept, bei dem die buttrige Note sehr gut zur Geltung kommt:
Butternutkürbis gebacken mit Dip

Für 4 Personen:

Zutaten:

  • 1 Kürbis
  • 1 Peperoni
  • 2  Knoblauchzehen
  • 6-8 EL  Olivenöl
  • Kräutersalz
  • CurrypulverFür den Dip:
  • 1 Minigurke / Paprika / 2 TL getr. Dill
  • 1/2 Bund Petersilie
  • 150 ml  Crème fraîche
  • 100 g Naturjoghurt
  • Kräutersalz, Pfeffer
  • Saft einer halben Zitrone

Zubereitung:

Kürbis in 3 cm dicke Scheiben schneiden. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Peperoni längs aufschlitzen, entkernen, Fruchtfleisch fein hacken. Knoblauch durchpressen, mit Peperoni und Öl verrühren. Wenn es nicht so scharf sein soll, dann ohne Peperoni zubereiten. Kürbisscheiben in der Marinade wenden, mit Salz und Currypulver würzen. Im 220 Grad heißen Backofen auf der 2. Schiene von unten 15 Min. backen. Für den Dip die Gurke/Paprika waschen, längs halbieren, entkernen und in kleine Würfel schneiden. Petersilie waschen, trocken schütteln und fein hacken. Joghurt, Crème fraîche und Zitronensaft verrühren. Alle Zutaten vermischen und mit Kräutersalz, Pfeffer abschmecken. Dazu passt Basmati-Reis. Die Gewürzmischung Kürbiskönig von Herbaria passt auch sehr gut, um den Kürbis zu bestreuen.

Der Sweet Dumpling

Auch wenn er nicht so aussieht: Man kann ihn essen und er ist eine Delikatesse: das feste Fruchtfleisch hat ein feines Maroni-Aroma, ist leicht süß und lässt sich gut im Ofen zubereiten, z.B. als gefüllter Kürbis. Er war sogar Speisekürbis des Jahres 2003! Der Sweet Dumpling braucht nicht geschält werden. Tipp: das rohe ungeschälte Fruchtfleisch wie Bratkartoffeln zubereiten. Wir empfehlen die Zubereitung als „Orientalischen Kürbis“ (siehe Rezeptdatenbank).

 

Der Hokkaido

Mittlerweile der wohl bekannteste Speisekürbis mit auffallend intensiver Farbe. Der Hokkaido muss nicht geschält werden, seine Schale wird beim Garen ganz weich. Ob als Cremesuppe, im Auflauf oder als Pfannengericht – mit seiner leicht nussig-süßen Note macht er sich immer gut. Für ihn haben wir die meisten Rezepte, der Klassiker ist jedoch die Cremesuppe.

 

Der Muscat de Provence

In Frankreich weit verbreiteter Feinschmecker-Kürbis. Hocharomatisches Fruchtfleisch mit feinem Muskataroma, sehr gut für alles Cremige wie Suppen, Desserts oder Konfitüren geeignet, da sein Fruchtfleisch beim Garen rasch zerfällt. Muss geschält werden.

 

Der Rouge vif detampes

Sein bürgerlicher Name lautet „Roter Zentner“. Ein Kürbis mit Wetterarchiv: Je intensiver die Färbung, umso mehr sonnige Herbsttage hat es gegeben. Aber man kann ihn auch essen. Er macht sich hervorragend in süß-sauren Konfitüren oder Kuchen. Aber auch bestens zum Anbraten, in Gratins oder für Suppen geeignet. Schälen ist notwendig.

Die Bischofsmütze

Auch Kaisermütze oder Türkischer Kürbis genannt. Auch wenn die Form es nicht vermuten lässt, handelt es sich hier doch um einen Speisekürbis. Allerdings kann er aromatisch nicht mit einem Muskat- oder Butternutkürbis mithalten; dafür macht er eben optisch mehr her. Außerdem ist er gut lagerfähig! Bis zu einem Jahr kann er durchhalten, mit zunehmender Lagerzeit wird aber die Schale so hart, dass er kaum noch zu zerteilen ist.

Der Blue Ballet

Auffallend ist seine blaugraue, teils verwaschene Farbe. Im Fruchtfleisch ist er jedoch dunkelgelb bis orange gefärbt. Der Blue Ballet ist ein empfehlenswerter Speisekürbis mit hohem Dekorationswert. Gut geeignet für Suppen, Gemüse, zum Anbraten oder zum Garen im Backofen. Auch in süß-sauren Gerichten macht er eine gute Figur. Ebenso wie die Bischofsmütze lässt sich dieser Kürbis bei längerer Lagerung etwas schwerer aufschneiden.

Der Spaghettikürbis

Sein Name kommt natürlich nicht von ungefähr. Das Besondere an diesem walzenförmigen Kürbis ist sein Fruchtfleisch, das beim Kochen in Fäden wie Spaghetti zerfällt. Er kann gut mit Tomatensoße serviert werden.

 

 

Halloween-Kürbis

Eigentlich heißt er ja nicht Halloween-Kürbis, sondern Racer und gehört zu den Speisekürbissen. Geschmacklich ist er nicht zu verachten, aufgrund seiner Größe jedoch nicht unbedingt zu empfehlen. Denn ob er nach einer Woche reichlichen Genusses immer noch so lecker ist…?
Daher vielleicht doch lieber aushöhlen und eine Kerze hineinstellen für eine stimmungsvolle Beleuchtung im Herbst. Tipp: Muster in die Schale schnitzen, aber nicht ganz durchschneiden. So leuchtet das Muster in hellen orangefarbenen Tönen durch die Schale.

Zierkürbisse

Die kleinen bunten Kürbisse sind nun wirklich nicht zum Verzehr geeignet, dafür sehen sie aber auch zu schön aus und machen sich in Hauseingängen oder in Schalen sehr gut.

 

Die Kürbisse sind meist ab September lieferbar und dann in unserem Shop zu finden.