Kartoffeln – tolle Knollen

 

Ob in knusprigen Scheiben, als feines Püree oder als köstlicher Auflauf – Kartoffeln sind einfach unwiderstehlich.

Unauffällig ist sie, die Knolle. Sie prunkt nicht mit kräftigen Farben und starken Aromen. Aber die Kartoffel ist eine heimliche Diva. In ihrem langen Leben hat sie im Ansehen der Menschen die unterschiedlichsten Rollen gespielt – Naturgöttin und Teufelswerk, Wundermedizin und Verderbnis, Überlebenshilfe und Aphrodisiakum.

Spanische Eroberer brachten die Kartoffel als bereits alte Kulturpflanze im letzten Viertel des 16. Jhs. vom Hochland des heutigen Peru und Bolivien wahrscheinlich via Kolumbien an den Hof von Spanien; worauf in der Nähe von Sevillia erste Pflanzungen angelegt wurden. Die Engländer kennen die Kartoffelknolle etwa seit 1590. Nach diesen beiden ersten Kontakten mit Europa breitete sich die Knolle im Laufe der Zeit über ganz Europa und später über die ganze Welt aus.

Auch wenn die Knolle es in der alten Welt zuerst sehr schwer hatte, ihr Geschmack und ihr Nährwert verhalfen ihr schliesslich doch zum Durchbruch. So erkannte der französische Armeeapotheker Antoine Augustin Parmentier 1760 in der Kriegsgefangenschaft bei Hannover durch chemische Untersuchungen das große Nährwertpotential der Inhaltsstoffe der Knolle. Als er wieder in Frankreich war, setzte er sich gegen alle Widerstände für die Kartoffel als Speise ein und machte sie selbst am königlichen Hof beliebt.

Ihren endgültigen Durchbruch schaffte die Knolle in den Jahren 1770 bis 1777 anlässlich einer grossen Hungersnot. Sie war vor allem in diesen Kriesenzeiten durch ihren hohen Flächenertrag sehr gefragt.

Jahrelang bei uns als vermeintliche Dickmacherin gemieden, hat sie heute glanzvolle Auftritte als kalorienarmes Kraftpaket (100 g Kartoffeln enthalten nur etwa 70 Kilokalorien) und gesunde Genusskugel.

Um das volle Aroma der Kartoffel zu erhalten und Vitamin- und Mineralstoffverluste möglichst gering zu halten, solltet Ihr folgende Punkte beachten:

  • Kartoffeln bleiben am längsten frisch, wenn man sie zugedeckt in einer Kiste oder einem Karton an einem kühlen, dunklen und möglichst trockenen Raum aufbewahrt.
  • Kartoffeln solltet Ihr niemals im Kühlschrank lagern, da sie einen süßen Geschmack bekommen können.
  • Ungünstig ist auch die Lagerung im Plastikbeutel. Aufgrund der entstehenden Wärme und Feuchtigkeit können sich schnell Keime und Fäulnispilze bilden.
  • Kartoffeln kurz und gründlich waschen! Nicht wässern!
  • Möglichst ungeschält und wenig zerkleinert zubereiten.
  • Wenig Kochwasser verwenden. 1 Tasse Wasser pro Kilogramm Kartoffeln reicht bei fest geschlossenem Deckel.
  • Garzeiten so kurz wie möglich halten.
  • Sofort nach dem Kochen verzehren und langes Warmhalten vermeiden.

Wir wünschen Ihnen einen gesunden Kartoffelgenuss!