Vanille mit sozialer Note

Agava unterstützt indonesische Kleinbauern

Sie liebt es tropisch, sieht aus wie eine Buschbohne und ist eines der kostbarsten Gewürze der Welt – DIE VANILLE. Bevor aus den uns bekannten schwarzen, schrumpelig- glänzenden Schoten eines der kostbarsten Gewürze wird,
liegt eine Menge Zeit und Arbeit.

Drei Jahre vergehen, bis die frisch gepflanzte Vanille das erste Mal Blüten trägt. Für eine erfolgreiche Ernte muss jede Vanille- blüte sorgfältig und einzeln von Hand bestäubt werden. Das ist nötig, weil die zur Bestäubung nötigen Insekten und Vögel nicht in den heutigen Vanilleanbaugebieten vorkommen. Fast neun Monate kann es dauern, bis aus der bestäubten Blüte eine grüne, pralle Schote gewachsen ist. Gesäubert und sortiert baden diese zunächst bis zu 3 Minuten im 65° heißen Wasser. Die nun leicht bräunlichen, noch warmen Schoten legt man zum Schwitzen für einen Tag in geschlossene Kisten. Die folgenden 10 Tage verbringen sie auf Tüchern ausgebreitet in der Sonne zum Trocknen, weitere 7 Tagen zum Lüften im Schatten.
Um den idealen Feuchtigkeitsgehalt von 30% zu erlangen, lagert die Vanille danach weitere 90 – 120 Tage in Kisten.
Rund vier Monate vergehen somit vom Zeitpunkt der Ernte bis die wertvollen Schoten nach Länge und Vanillingehalt sortiert, gewogen und verpackt auf ihre Reise nach Bremen zur Weiterverarbeitung gehen können.In Bremen hat die Firma agava ihren Sitz. Sie verfeinert mit dem kostbaren Gewürz Vanillepudding, -soße und Panna Cotta, und bietet Vanille in ihrer ursprünglichen Form, gemahlen oder als Vanillezucker an.

Agava hat sich auf indonesische Vanille spezialisiert und unterstützt den Anbau auf den Inseln des Alor Archipels. Dort wird Vanille seit rund 50 Jahren angebaut. 60 Familien kümmern sich um die seit 2019 Bio- und Naturland zertifizierten Plantagen und bauen in einer Art Agroforstwirtschaft neben Vanille- und Nelkenbäumen, noch Kokospalmen, Kaffee, Cashew und diverse Früchte an. Die Schoten der indonesischen Vanille sind deutlich länger als die bekannte Bourbon-Vanille* und sind aufgrund des optimalen Reifezustands bei der Ernte besonders intensiv im Aroma. Agava sichert durch langjährige Abnahme der Vanille die wirtschaftliche Stabilität in der Gemeinde und besonders Frauen bekommen die Möglichkeit, das Einkommen der Familie zu verbessern.

Der lange Weg der Vanille von der Blüte in den vulkanischen Bergen Indonesiens bis auf unsere Teller macht die Vanille so kostbar und daran hat sich seit Kolonialzeiten wenig geändert.

 

* Franzosen brachten die Vanille im 19. Jahrhundert auf die Insel Île Bourbon im Indischen Ozean. Daraus entstand der Name Bourbon Vanille