Wochenvorschau KW 44

 

Achtung: heute wird es giftig! Wer z.B.dank Vierbeiner regelmäßig durch’s Feld marschiert, dem sind vielleicht auch schon diese orangefarbenen Felder aufgefallen. Es fängt zunächst ganz harmlos an: die Spitzen der Halme färben sich ein ganz klein wenig gelb und man könnte es auf die schon kälter werdenden Nächte schieben. Nach ein paar weiteren Tagen jedoch sieht das Ganze schon nicht mehr so harmlos aus. Plötzlich ist aus dem ehemals grünem Bewuchs eine grellorangefarbene Fläche geworden, deren Halme schlapp und orange herumhängen. Handelt es ich um eine neue Getreideart? Vielleicht eine Düngepflanze oder soll hier der Erosion vorgebeugt werden? Mitnichten. Es handelt sich schlicht und einfach um die Anwendung des Totalherbizides Glyphosat. Es gilt als potentiell krebserregend und Ende diesen Jahres wird sich herausstellen, ob die Zulassung um weitere 10 Jahre verlängert wird. Im Bioanbau ist Glyphosat, manch einem besser unter dem Namen Roundup bekannt, verboten. Das Gift verteilt sich über den Saftstrom in der Pflanze von den Blättern bis in die Wurzel und führt zuverlässig zum Absterben aller „unerwünschten“ Pflanzen auf dem Acker. Dass dadurch auch die Artenvielfalt der Pflanz- und Tierwelt drastisch bedroht wird erklärt sich wohl von selbst, da die Nahrungsgrundlage von Insekten und anderen Feldbewohnern zuverlässig vernichtet wird. Über die Belastung des Grundwassers, die damit verbundene Gentechnik-, sowie Saatgutrecht-Problematik will ich erst gar nicht sprechen – oder besser gesagt, ein andermal. Wichtig für uns bzw. Sie zu wissen: bei organisch-biologisch produzierten Produkten können Sie sicher sein, dass kein Glyphosat oder andere chemisch-synthetischen Pflanzenschutz- und Düngemittel eingesetzt werden.

Ökologische Grüße aus dem Paradieschen

Judith Wentzel

PS: einen beeindruckenden Bericht zu diesem Thema finden Sie hier bei Arte

 

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