Rundbrief KW 27

 

Habt ihr es auch schon gehört? Dieses zarte, hohe Surren, welches erst zu nachtschlafender Zeit seine überaus lästige Wirkung entfaltet? Nämlich dann, wenn ich versuche, Schlaf zu finden und mein Allerliebster wieder einmal mit Schlappen und Handtuch bewaffnet die Wände abklatscht, in der Hoffnung diese arme kleine Mücke zu erschlagen. Gut, ich bin nicht böse, wenn ich morgens deswegen keine juckende Pustel an unaussprechlichen Stellen entdecke, aber in dem Moment wo ER sich pirschender Weise durch’s Schlafzimmer bewegt, um dann blitzschnell bereits erwähnten Schlappen gegen die Wand zu donnern – in dem Moment wünsche ich mir schon manchmal ein eigenes Schlafzimmer… Jetzt gibt es natürlich jede Menge Ratschläge, wie solche Ehekrisen bereits im Keim erstickt werden könnten: Geranien vor’s Fenster gepflanzt sollen Mücken abhalten, Räucherstäbchen die Sinne der Plagegeister verwirren und von menschlichen Säften ablenken oder gleich ein Fliegengitter montieren und die Schlafzimmertür in Lichtgeschwindigkeit beim Öffnen und Schließen bewegen. Letzteres wird von mir verlangt, außerdem droht mir akuter Liebesentzug, wenn ich es des Nachts wage bei offenem Fenster ein Licht zu entzünden. Wohingegen aus SEINER Sicht nichts dagegen spricht, dass ich mir die Haxen breche, beim Versuch das Zimmer im Dunklen zu verlassen oder zu betreten… Allerhöchste Zeit also, IHN mit Ohrenstöpseln zu versorgen und mich mit mindestens einem Liter Zedan einzudecken…

Übernächtigte Grüße aus dem Paradieschen
Judith Wentzel

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