Das Paradieschen-Milpa-Experiment – pflanzt mit uns!

 

Was haben Kürbis, Bohnen und Mais gemeinsam?

Richtig: alle drei sind Pflanzen, die der Mensch, mancher mehr mancher weniger gern, verzehrt. So weit so gut. Doch in unserem Experiment haben die drei „Schwestern“, wie sie oft genannt werden, noch eine weitere Gemeinsamkeit: nämlich den Boden, auf dem sie wachsen. Denn wir gründen sozusagen eine Kürbis-Bohnen-Mais-WG und pflanzen die drei Schwestern als sogenannte Mischkultur an. Daraus ergibt sich eine wunderbare und wundersame Symbiose, die das Wachstum aller drei Pflanzen und vieles mehr positiv beeinflusst. Wir laden Euch herzlich dazu ein, uns bei diesem Experiment zu begleiten und selbst zum Anbauer zu werden. Unter diesem Blogbeitrag könnt ihr euch mit uns und anderen Teilnehmern der Aktion über Ihre Eure Erfahrungen austauschen, Fragen stellen, Tipps geben und bekommen.

Die Milpa –  Mischkultur der Mayas

Der Begriff „Milpa“ spielt bei unserer Aktion eine ganz besondere Rolle. Denn genau das ist es, was wir vorhaben. Milpa bezeichnet ein altes Landwirtschaftssystem, das von den Mayas seit Jahrhunderten angewandt wird. Dabei werden Pflanzen in Mischkulturen angebaut, die dadurch eine Symbiose bilden. Die ideale Kombination dabei ist – ihr ahnt es sicher bereits: Kürbis, Bohnen und Mais. Denn diese Kombination bringt nicht nur eine gute Ernte auf kleinstem Raum, sondern bereichert auch noch unsere Böden erheblich.
Der Mais dient dabei den Bohnen als Rankhilfe, die Bohnen wiederum liefern dem Boden in Form von Stickstoff einen Teil der Nährstoffe zurück, die der Mais verbraucht, während die großen Blätter des Kürbisses den Boden einerseits abdecken und vor zu viel Regen schützen, ihn zugleich aber auch feucht halten. So hilft jeder dem anderen – wie in einer großen Familie.

Es geht los!

04. Mai 2017

Ich freue mich, dass Du an unserem Anbau Experiment teilnimmst.
Zunächst müssen wir dafür sorgen, dass der Mais einen Vorsprung vor den Bohnen bekommt.
In Anbetracht der kühlen Nachttemperaturen und dem vielen Regen der letzten Tage (Anfang  Mai) ist eine Voranzucht dringend zu empfehlen.
Im nasskalten Boden direkt gesät würde der Mais krank heranwachsen, oder von den Schnecken, oder Pilzen dezimiert werden.
Zur Voranzucht reichen kleine Töpfchen gefüllt mit Anzuchterde.
Ich habe meinen Mais 12-24 Stunden in warmem Wasser vorquellen lassen. Lasse ihn danach so lange feucht warm stehen bis er zu keimen beginnt. Gleichzeitig kannst Du auch den Kürbissamen vorquellen lassen. Ich habe die Samen jeweils getrennt in Teebeutelchen gelegt. Dadurch bleiben sie schön feucht, wenn Du das Wasser abgegossen hast.
Keimgläser etc. können gut verwendet werden.
Drücke die Erde schön fest in das Töpfchen und lege einen Samen in eine in den Topf gedrückte Mulde ca. 1-2 cm tief. Den Kürbissamen mit der Spitze nach unten fest in die Mulde stecken.
Danach mit Erde abdecken, etwas andrücken und vorsichtig angießen.
Ich nutze dafür ein Tauchbecken und lasse die Töpfe darin stehen, wodurch sich die Erde voll mit Wasser saugen kann.
Das ganze weiterhin warm stehen lassen, bis die Keimlinge  das Licht der Welt erblicken.
Zwischenzeitlich aufpassen, dass die Erde nicht zu trocken wird und je nach Bedarf gießen.
Jetzt heißt es erst einmal abwarten. Euer Kurt Lorenz

12. Mai 2017

Diesen Mais habe ich vorgekeimt und am 1. Mai gesät. Danach habe ich ihn warm gestellt.
Jetzt am 12.05 ist er schon ordentlich gewachsen. Nächste Woche kann er bereits gepflanzt werden.

 

28. Juni 2017

Mittlerweile sind ein paar Wochen ins Land gegangen und auf dem Acker war viel zu tun. Jäten, planzen, wässern. Der Mais ist gewachsen und auch die Kürbispflanzen stehen schon ganz ordentlich da. Aufgrund der Trockenheit konnte ich die Bohnen jedoch noch nicht aussäen, das habe ich gestern nachgeholt.

 

27. Juli 2017

Für die Anbausaison 2018 test ich noch andere Maissorten, die für das Milpa-Experiment in Frage kommen könnten. Die Zuckermais-Sorte „Bloody Butcher“ die, der Name deutet es bereits an, sich durch rotes Saatgut vom klassischen Mais unterscheidet, wird aufgrund ihrer beeindruckenden Größe sicher gute Chancen haben. Sie überragt mich jetzt schon ….