Es kann nur einen geben!

 

Und zwar in meiner Küche. In der ER meine Anwesenheit nur duldet, wenn ich devot vom gereichten Löffel koste, um bescheidene Vorschläge bezüglich der Gewürz- oder Salzmenge zu machen. Nicht mal niedere Spüldienste meinerseits sind während des Kochprozesses erwünscht. Und wenn ich brav lobe und alles aufesse, muss ich hinterher nicht mal spülen. Allerdings weigert sich mein Küchengott, den Tempel der irdischen Freuden zu betreten, wenn ich darin eine Back-Orgie feiere. Leider betritt er sie auch dann nicht, wenn Kuchen-Dessert-Törtchen-Keks zur Vollendung gereift und ich gerne das von mir angerichtete Chaos verlassen möchte, um ihm den Raum zur herzhaften Speisenzubereitung zu überlassen. Denn leider bin ich nur halb so organisiert wie er und mein dezenter Hinweis, dass ihm die Ordnung wichtiger ist als nicht-angebranntes-Essen beschert mir nur entweder den Ausschluss vom Abendessen oder ein schauderhaftes Gericht bestehend aus wahlweise Fenchel, Sellerie, Rosinen oder eingeweichten Kohlenhydraten – gerne auch alles in Kombination. Im Hinblick auf das anstehende Oster-Menü sollte ich also mit Kritik äußerst zurückhaltend sein und Backvorgänge auf ein Minimum beschränken. Spezialitäten für die Feiertage können Sie noch bestellen – ich verstecke die Rosinen.

Vorfreudige Grüße aus dem Paradieschen sendet Judith Wentzel

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