Streuobst ist Naturschutz!
Das Schlaraffenburger Streuobstwiesen-Projekt fördert die Artenvielfalt.
Bunte Blumenwiesen, seltene Tiere, blühende Obstbäume und knackiges Obst. Das sind Aschaffenburgs Streuobstwiesen. Sie prägen entscheidend die Kulturlandschaft am bayerischen Untermain und bieten den Menschen ein stadtnahes Erholungsgebiet. Streuobstwiesen sind ein Stück Kulturgut aus Menschenhand. Deshalb benötigen sie Pflege. Die Wiese wird gemäht, alte Bäume geschnitten und Jungbäume nachgepflanzt. Sie sind deshalb so ökologisch wertvoll, da sie durch den Baumbestand und die Wiese bzw. Weide darunter sehr arten- und strukturreich sind. Mit über 5000 möglichen Pflanzen- und Tierarten sowie ca. 3.000 Obstsorten gehören sie zu den vielfältigsten Biotopen, die es zu erhalten gilt.
Neben Säugetieren wie Fledermäuse, Feldhasen und Siebenschläfern sowie verschiedensten Reptilien und Insekten sind folgende seltenere und häufigere Vogel- arten auf unseren heimischen Wiesen zu finden: Steinkauz, Wendehals, Gartenrot- schwanz, Grünspecht, Kleinspecht, Drosseln, Meisen, … In Aschaffenburg brütet z.B. der seltene Steinkauz noch in den Höhlen der Obstbäume.
Die große Vielfalt an Apfel-, Birnen-, Kirschensorten und noch vielen weiteren dient als Genreservoir, um weiterhin anpassungsfähig an z.B. klimatische Veränderungen zu bleiben. Und auch wir freuen uns über eine bunte Vielfalt an Farben, Formen und vor allem Geschmäckern. Für den Artenreichtum der Streuobstwiesen gibt es gute Gründe:
- Durch die lockere Anordnung der Obstbäume und das Nebeneinander alter und junger Bäume sind Streuobstwiesen reich strukturiert.
- Sowohl die Obstbäume als auch die Wiesen sind blütenreich.
- Besonders ältere Bäume bieten mit ihren Baumhöhlen und dem hohen Totholzanteil wertvolle Nistmöglichkeiten für Vögel und Insekten.
- Die übliche extensive Bewirtschaftung schützt vor Überdüngung und Pestizideintrag.
Dem Schutz von Streuobstwiesen dienen insbesondere
- die Neuanlage
- die Nachpflanzung
- die fachgerechte Pflege (Obstbaumschnitt)
- die Ernte und Verwertung des Obstes
- das Anbringen und die Instandhaltung von Nisthilfen (z. B. Steinkauzröhren, Fledermauskästen)