Was haben Feldsalat, Weihnachten und das Klima miteinander zu tun?

 

Nun, zumindest der Feldsalat hegt eine enge Beziehung zum Weihnachtsfest, spielt er doch beim festlichen Menü eine nicht unerhebliche Rolle. So ist es nur logisch, dass unsere Anbauer den Aussaat-Zeitpunkt des beliebten Salates so legen, dass er pünktlich zum Fest erntebereit ist. Genauso geschehen auch in diesem Jahr, und genau wie all die Jahre zuvor. Nur – und jetzt kommt der dritte Protagonist hinzu – dass die klimatischen Bedingungen gerade einen gewaltigen Strich durch die Anbau-Berechnungen machen. Denn statt aufgrund der, wie sonst üblichen, kühlen Witterung langsam zu gedeihen, legte die Kultur einen mächtigen Sprint hin, und ist jetzt – Ende November – bereits fix und fertig. Das alleine wäre zunächst erstmal nicht so problematisch, wäre es trocken und kalt, denn da hätten Schädlinge und Pilze keine Chance. Ist es aber nicht und so laufen gerade 4 ha allerschönster Feldsalat Gefahr ein Opfer des Mehltaus zu werden. Den Beginn spüren wir schon in dieser Woche. Trotz Sorgfalt bei der Ernte wird es vorkommen, dass einige Blättchen durchrutschen. Mehltau, bei Feldsalat als grauer krümeliger Belag auf den Blättern sichtbar, ist für den Menschen nicht schädlich, verursacht aber schnell verfaulende Blätter. Daher empfehlen wir den Feldsalat möglichst bald zu verarbeiten. Auch werden wir, den zumeist sehr beliebten Salat, nochmals in der kommenden Woche in die Kisten planen, sodass ein kompletter Ernteausfall vermieden und der wirtschaftliche Schaden unseres Anbauers verringert werden kann. Die schlechte Nachricht habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben: die ungünstigen Bedingungen herrschen nicht nur hier im Main-Kinzig-Kreis oder deutschlandweit, sondern auch in unseren Nachbarländern. Frankreich – sonst eine sichere Bank in Sachen später Feldsalaternte – ist ebenfalls betroffen und so wird es nach aktuellem Stand in diesem Jahr zum Feste kaum oder gar keinen Feldsalat geben.

Aber wie wäre es mal stattdessen mit einem Chicoreesalat mit Orangen, oder dem Endiviensalat mit Speck? Da wäre auch noch der phantastische asiatische Rotkohlsalat oder ein Rosenkohlsalat mit Grapefruit…

Abwechslungsreiche Grüße aus dem Paradieschen sendet
Judith Wentzel

Hier geht’s zum aktuellen Rundbrief