Bio ist nicht gleich Bio: Anbauverbände im Überblick

 

Wer sich für Bioprodukte entscheidet, sollte auch genau wissen, was in den Einkaufswagen gepackt wird. Denn auch wenn „Bio“ draufsteht, kommt es doch darauf an, nach welchen Kriterien produziert wird. Bioanbau steht seit jeher für Qualität im Gegensatz zu Quantität. In Zeiten des Bio-Booms gerät dieser Aspekt leider zusehends ins Abseits.

Qualität fängt beim Anbau an. Unsere Devise ist es daher, durch direkte Beziehungen Handelswege zu verkürzen und ganz nah am Produkt zu sein. Daraus ergeben sich faire Preise für den Produzenten und gleichzeitig attraktive Preise für den Kunden.

Der Biobauer ist dadurch wirtschaftlich in der Lage geschmacklich höherwertige Sorten bei geringerem Ertrag zu wählen und auf Sorten zu verzichten, die schwerpunktmäßig auf Quantität gezüchtet wurden. Für uns ist es eine besondere Herausforderung das jeweils beste saisonale Produkt zum optimalen Reifezeitpunkt für Euch auszuwählen. Geschmackstests vor Packbeginn zeigen uns dann, ob die Produkte die Reifeprüfung für den Verkauf an unsere Kunden bestanden haben.

Unser Ziel:
Frische, die Ihr spüren könnt. Qualität, die Ihr schmecken könnt.

Hier ein kleiner Überblick für mehr Durchblick:

Bioland

web-biolandBioland ist der führende ökologische Anbauverband in Deutschland. Die Wirtschaftsweise basiert auf einer Kreislaufwirtschaft – ohne synthetische Pestizide und chemisch-synthetische Stickstoffdünger. Wer sich für Bioland entscheidet, sagt gleichzeitig nein zu Gentechnik, Massentierhaltung, chemisch-synthetischen Düngern und Pestiziden. Im Biolandbau sind chemisch-synthetische Pestizide verboten, es werden nur Pflanzenschutzmittel auf Naturstoffbasis eingesetzt. Denn die Bioland-Bäuerinnen und Bauern und ihre Partner aus Lebensmittelhandwerk und -herstellung wirtschaften nach strengen Richtlinien. Diese gehen weit über den gesetzlichen Mindeststandard für Bio-Lebensmittel hinaus und werden regelmäßig von einer unabhängigen, staatlich zugelassenen Kontrollstelle überprüft. Bioland-Tiere werden artgerecht gehalten und haben immer Zugang zu Auslaufflächen oder Weidegang. Und bei der Herstellung von Biolandprodukten wird Wert auf schonende Verarbeitung gelegt.

Demeter

web-demeterDemeter Betriebe arbeiten biologisch-dynamisch, d.h. sie arbeiten auf der Grundlage anthroposophischer und wissenschaftlicher Menschen- und Naturerkenntnis. Die Erde verstehen sie als lebendigen Organismus geistigen Ursprungs. Den Böden und Pflanzen werden durch die Anwendung von biologisch-dynamischen Präparaten aus Heilpflanzen, Kiesel und Kuhdung Lebenskräfte vermittelt. Dies wirkt sich in den erzeugten Lebensmitteln positiv aus.

Die Demeter Richtlinien sind eine Vereinbarung über die Mindestanforderungen, die ein biologisch-dynamisch wirtschaftender Betrieb erfüllen muss, um seine Demeter Anerkennung zu erhalten. Jährlich werden die Demeter Betriebe zusätzlich zur Bio-Kontrolle auf die Einhaltung der Demeter Richtlinien überprüft. Sie garantieren Verbraucherinnen und Verbrauchern, dass mit Demeter gekennzeichnete Lebensmittel im besten Sinne des Wortes „Lebens-Mittel“ sind und dass sie enthalten was drauf steht.

Naturland

web-naturlandNaturland B als die gesetzlichen Anforderungen der EG-Öko-Verordnung und regelmäßigen Kontrollen unterliegen. Sie erzeugen ohne Gentechnik hochwertige Lebensmittel – zum Schutz von Umwelt und Verbraucher. Naturland engagiert sich weit über die Lebensmittelproduktion hinaus, so z.B. in den Bereichen Ökologische Waldnutzung, Textilherstellung und Kosmetik. Ökologischer Landbau nach den Naturland Richtlinien beruht auf einer ganzheitlichen systemorientierten Betrachtung. Teilbetriebsumstellungen wie bei der EG-Öko-Verordnung sind bei Naturland nicht erlaubt. Der hohe Standard der Richtlinien, beispielsweise beim Zukauf von Düngern oder Futter, verlangt von den Landwirten eine professionelle Wirtschaftsweise. Naturland hat 100% Öko und Faire Landwirtschaft weltweit als Ziel und möchte damit die nachhaltigste Form der Landbewirtschaftung als Leitbild für die Agrarpolitik verankern.

Gäa e.V. – Anbauverband und Zertifizierer

web-gaaGäa (altgriechisch „Urmutter Erde“) ist ein vielfältiger, international anerkannter Öko-Anbauverband und Zertifizierer. Gäa hat sich bereits 1989 kurz vor der Wende in Dresden gegründet. Der Verband hat sich in den folgenden Jahren bis heute insbesondere in Ostdeutschland für den Strukturaufbau im Öko-Landbau eingesetzt. Heute arbeitet und zertifiziert Gäa bundesweit nach international anerkannten Standards. Die Gäa-Delegiertenversammlung mit Vertretern aller Regionen verabschiedet Richtlinien und trifft alle wesentlichen Entscheidungen für den Verband. Regionale Mitgliederversammlungen entscheiden über konkrete Belange vor Ort. Als Berufsverband vertritt Gäa seine Mitglieder in Branche und Öffentlichkeit, in Politik und bei Behörden.

Dem Verband sind rund 320 Bauern mit rund 30.000 Hektar sowie etwa 20 Unternehmen aus Verarbeitung und Handel angeschlossen. Zu den Gäa-Vertragsbetrieben gehört der kleine Gartenbaubetrieb genauso wie die in der Mehrzahl vertretenen klassischen Familienbetriebe sowie einige landwirtschaftliche Unternehmen mit bis zu 2.000 Hektar. Auch Spezialisten für z.B. Kräuteranbau, Saatgutvermehrung und Teichwirtschaft sind mit dabei. Alle wirtschaften bundesweit nach den international anerkannten privatrechtlichen Gäa-Richtlinien. Diese sind in vielen Punkten noch konsequenter als die gesetzlichen Bestimmungen der EG-Öko-Verordnung.

EG-Öko Verordnung

web-EG-OekoEine Vielzahl unterschiedlicher Öko-Kennzeichen machte es noch vor wenigen Jahren den Verbrauchern schwer, den Überblick zu behalten. Darum wurde 2001 das staatliche Bio-Siegel ins Leben gerufen. Bioprodukte sind dank des Bio-Siegels heute auf einen Blick zu erkennen. Mit dem Bio-Siegel können Produkte und Lebensmittel gekennzeichnet werden, die nach den Vorschriften der EG-Öko-Verordnung produziert und kontrolliert wurden. Diese EU-weit gültige Rechtsvorschrift garantiert einheitliche Standards für den ökologischen Landbau. Das Bio-Siegel steht somit für eine ökologische Produktion und artgerechte Tierhaltung.

Die Vergabe des Bio-Siegels richtet sich nach den Kriterien der EG-Öko-Verordnung. Sie schreibt unter anderem vor:

  • Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs müssen zu mindestens 95 Prozent aus dem ökologischen Landbau stammen.
  • Der Einsatz von Gentechnik ist verboten.
  • Viele Zusatzstoffe sind nicht erlaubt.
  • Nur Erzeuger sowie Verarbeitungs- und Importunternehmen, die den Anforderungen der EG-Öko-Verordnung gerecht werden und sich den vorgeschriebenen Kontrollen unterziehen, sind berechtigt, ihre Produkte unter den Bezeichnungen „Bio“ oder „Öko“ zu verkaufen.
  • Bei der Kennzeichnung der Produkte muss der Name und/ oder die Codenummer der zuständigen Öko-Kontrollstelle angegeben werden. Das Schema der Codenummer für eine Kontrollstelle, die in Deutschland ansässig ist, lautet: DE-000-Öko-Kontrollstelle. Dabei steht „DE“ für Deutschland und „000“ für die dreistellige Kennziffer der Kontrollstelle.