Zickenalarm in der Klosterhöfer Käserei
Neugierige Ziegenkinder meckern uns erwartungsvoll entgegen, drängen sich an die Gitterstäbe und geben erst Ruhe, wenn wir sie mit mindestens vier Händen gleichzeitig kraulen.
Wir stehen mit Frank Simon und Timo Haas in der Kinderstube der Klosterhöfer Käserei Gomfritz. Hier fläzt sich der Nachwuchs auf dem Heu, klettert äußerst behände an der Stallwand entlang oder erkundet, was der Besuch so an nahrhaften Kleidungsstücken trägt. Unsere Frau vom Fach, Bettina vom Paradieschen Käse-Team hat sichtlich Spaß an unserem Besuch!
Die jungen Ziegen bleiben tagsüber zuhause, haben aber einen Auslauf im Freien, wo sie sich die Sonne auf das leuchtend weiße Fell scheinen lassen können. Insgesamt tummeln sich auf dem Hof 240 äußerst muntere Ziegen.
Die 90 Milchziegen laufen jeden Morgen angeführt von Frank Simon auf die Weide, dort bleiben sie den ganzen Tag über und werden erst abends zum Melken wieder auf den Hof geführt. Die Nacht verbringen Sie in einem geräumigen Laufstall auf knisterndem Stroh. Rund 100 Liter Milch geben sie am Tag. Die Ziegenmilch wird in der hofeigenen Käserei zu einem kleinen, aber feinen Käsesortiment veredelt. Seit 2006 arbeitet die Klosterhöfer Käserei nach Bio-Richtlinien.
Weil die beiden „Ziegenchefs“ aber mit den meckernden Bewohnern noch nicht ausreichend mit Arbeit versorgt sind, stehen noch 10 Mutterkühe inklusive Nachwuchs der vom Aussterben bedrohten Rasse Pinzgauer, zwei Pferde, einige Gänse, Pfauen und Hühner auf dem Hof. Und die beiden haben noch mehr Pläne: der Stall soll erweitert und ein Ferienhäuschen für Urlaub auf dem Bauernhof gebaut werden.
Die Klosterhöfer Käserei darf gerne besucht werden.
Der hofeigene Laden ist mittwochs von 14-19 und
samstags von 10-14 Uhr geöffnet.
Übrigens der Name Klosterhöfe stammt noch aus dem Mittelalter, als Gomfritz noch zum Kloster Schlüchtern gehörte und gemeinsam mit den Höfen Röhrigs und Drasenberg das Schlüchterner Kloster versorgte.