Beinarbeit

 

Da kommt frau nach Hause und findet die Wohnung voller Unbekannter vor und – nein – es war keine Überraschungsparty – das wäre netter gewesen. An der Badezimmerwand hingen welche und krabbelten durch Küche, Bad und Wohnzimmer. Ameisen! Wer bitte schön hat die reingelassen? Es hat ein bißchen gedauert, bis ich den Eingang identifizieren konnte. Und nu? Die Party sprengen, ja, aber nicht mit Hilfe von Backpulver bzw. Natron. Das erschien mir dann doch etwas zu fies. Obwohl zu diesem Zeitpunkt leider auch bereits ein paar Gäste Opfer der Schuhgröße 39 geworden waren. Essig lautete das Zauberwort und Barrikaden aus selbigem verhinderten weiteres Eindringen. Den Rest habe ich mit dem Kehrblech hinauskomplimentiert. Wenn ich so genau drüber nachdenke bewältigen diese kleinen Kerlchen gewaltige Strecken dafür, dass sie nur millimeterkurze Beinchen haben – ob sie Muskelkater bekommen können? Und waren sie vielleicht nur scharf auf mein Beintonikum? Was wäre passiert, wenn ich ihnen verraten hätte, dass ich es im Kühlschrank aufbewahre? Das war nämlich ein Tipp meiner Kollegin aus der Kosmetikabteilung für alle, die viel auf den Beinen sind und dazu noch bei diesem Wetter! Und wie es der Zufall will, gibt’s das Tonikum im Juni noch zum Angebotspreis. Ich such mal weiter nach unerwünschten Eindringlingen.

Erfrischte Grüße aus dem Paradieschen sendet Judith Wentzel

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