Kommunikation

 

Es ist schon unglaublich, welche Kommunikationsmöglichkeiten heute zur Verfügung stehen. Als Teenager in den 80ern mit Wählscheibe aufgewachsen, war das höchste der Gefühle die Telefonkabel-Verlängerung, die es dem Heranwachsenden ermöglichte, Gespräche heiklen Inhalts nicht mehr auf dem Flur führen zu müssen. Je nach Wohnungsschnitt und Kabellänge waren Bad oder Elternschlafzimmer im Radius enthalten. Als kürzlich mein Gegenüber zusammenzuckte und war ich voll der Anteilnahme, da ich einen Insektenangriff vermutete. Nichts dergleichen. Der folgende Blick meines Gesprächspartners auf sein Handgelenk offenbarte einen eingehenden Anruf, dessen Vibrationsalarm seine Zuckung ausgelöst hat. Ich glaube, ich möchte so ein Ding nicht haben. Wie kann man sich da noch bei Anrufen unliebsamer Mitmenschen rausreden? Früher hat frau den AB vorgeschickt und dann den Höhrer von der Gabel gerissen, wenn es der Angebetete war. Und es war auch so schön einfach: Einstöpseln und telefonieren. Und heute? Zwei Tage hat mein Herzblatt kürzlich vertrödelt, bis das neue Telefon alles gelernt hat, was das alte konnte. Sehr viel schneller dagegen lässt sich aus unseren aktuellen Monatsangeboten ein prima Abendessen zaubern: wie wäre es mit Hot Dog oder Nudeln mit Tomatensauce und dazu ein Tiramisu?

Flotte Grüße aus dem Paradieschen sendet Judith Wentzel

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