Unbeliebte Gäste

 

Am Wochenende bot sich mir ausreichend Gelegenheit einige der empfohlenen Maßnahmen gegen unliebsame Besucher auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen. Es geht natürlich um Wespen, die gelb-schwarz geringelten Torpedos gleich auf den gedeckten Tisch zuschießen, um ihre vermeintliche Beute in Besitz zu nehmen. Dass sich besagte Beute auf meinem Frühstücksbrot befindet, stört die Mistviecher dabei herzlich wenig. Im Verbund greifen sie aus mehreren Richtungen an und verteilen sich dabei strategisch günstig über und unter dem Tisch. Wohl in der Hoffnung, wenn versucht wird die Gefahr von unten zu bannen, den Angriff oberhalb erfolgreich durchführen zu können. Nicht mit mir! Eine, wegen deutlicher MHD-Überschreitung für den menschlichen Verzehr nicht mehr geeignete Wurstscheibe, in einiger Entfernung vom eigenen Teller platziert, lenkt die ersten geflügelten Angreifer ab. Von qualmendem Kaffeepulver rat ich ab, erstens ist es eine Verschwendung und zweitens vertreibt es nicht nur Sechsbeiner, sondern auch alles andere, was sich fluchtartig auf zwei Beinen wegbewegen kann. Stattdessen zeigen Räucherstäbchen eine befriedigende Wirkung. Diese in Kombination mit einem „Wedler“ – so ein Ding, was mit zwei lappigen, glitzernden Propellerflügeln über dem Esstisch rotiert, verteilt den Rauch sanft in alle Richtungen. Sind weder Räucherstäbchen noch Wedler zur Hand, kann ich noch die Sprühflasche empfehlen. Allerdings kann die zur Vertreibung benötige Wassermenge in Kombination mit grob gezielten Sprühstößen Marmelade, Brötchenkorb und Käseplatte unangenehm durchfeuchten. Ein gewisses Geschick im Umgang sollte also vorhanden sein. Und bitte, nehmen Sie Ihrem Mann gleich zu Beginn die Wasserpistole aus der Hand! Ein paar süße Neuheiten, die nicht nur die Wespen begeistern werden, stellen wir Ihnen ab nächster Woche in unserem September-Angebot vor. Ach ja und Räucherstäbchen haben wir übrigens auch.

Umschwärmte Grüße aus dem Paradieschen sendet
Judith Wentzel

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