Scharfe Sache
Rettich zählt zu den Gemüsesorten, gegenüber denen ich eine tief sitzende Abneigung hege. Das liegt zum Einen an seiner Schärfe, die auf unangenehme Weise meine Stirnhöhle erreicht. Zum Anderen verhält sich das Wurzelgemüse im weiteren Verdauungsprozess nicht unbedingt kooperativ zum Rest meines Körpers. Das liegt wahrscheinlich an meiner hessischen Abstammung, und nur wenn ich versuche die spitze Rübe auf bajuwarische Art im Rohzustand zu verzehren. Ganz anders schaut es jedoch aus, wenn Pfanne & Co ins Spiel kommen! Gegart verhält sich das Großkaliber unter den Rüben deutlich zahmer und lässt sich fast gänzlich ohne unerwünschte Nebenwirkungen genießen. Und noch einen Vorteil bietet dieses Gemüse: für Küchenmuffel die am liebsten alles in die Küchenmaschine packen, weil sie sich nur ungern mit dem vorschriftsmäßigen Zerkleinern aufhalten – so eine dicke Rübe ist ratzfaz geschrubbt und ruckzuck in Scheiben zerlegt UND macht den Topf voll! Also ran an den Rettich, es gibt keine Ausrede mehr – wir liefern Ihnen nächste Woche die passenden Rezepte für die Wurzel.
Experimentierfreudige Grüße aus dem Paradieschen sendet Judith Wentzel