Farbenfrohe Betriebsblindheit

 

Jahrelang liest man irgendwelche Dinge und fragt sich nie so richtig, was sie eigentlich bedeuten. So ging es mir zumindest mit Schwarz-, Grün- und Weißem Tee. Letzte Woche ploppte allerdings „Roter Tee“ in meine Wahrnehmung und brachte mich dazu, mir kompetenten Rat einzuholen. Gerne lasse ich Sie an meinen Erkenntnissen teilhaben, wenn es Sie interessiert. Was die Farben betrifft in aller Kürze: weißer Tee ist eigentlich auch nur eine Art Grüntee und als roten Tee bezeichnet der Chinese das, was wir unter Schwarztee kennen. Darüber hinaus gibt es im chinesischen Gebrauch noch viel mehr Teefarben – der europäische Raum wird diese vermutlich erst dann kennenlernen, wenn irgendjemand festgestellt hat, wie gesund bspw. blauer Tee sein könnte. Kurz: die Farbe gibt Hinweise, wie der Tee fermentiert, bzw. hergestellt wurde. Begriffe wie Assam, Darjeeling oder Ceylon bezeichnen die Regionen oder das Land aus denen das Teeblatt stammt, andere Begriffe geben Hinweise auf besondere Verarbeitungsformen wie „Curly Black“ – die Blätter werden zu kleinen Kügelchen gerollt, oder „Golden Banana“ – der Schwarztee wird während der Fermentation in Bananenblätter gewickelt, um den Geschmack zu veredeln. Worüber ich mir auch keine ernstlichen Gedanken gemacht habe: Wildtee! Klar, auf der Wiese sammeln kann jeder, aber Schwarztee und wild? Das ist, wenn die Urteepflanze zu einem Baum geworden ist und irgendwo mitten im Regenwald steht. Für Menschen mit Idealismus beernten indigene Stämme diese Bäume, verarbeiten die Blätter zu weiß-grün-schwarz-rotem Tee und diese Menschen importieren dann die Teespezialitäten nach Europa. Cha Dô ist so eine Firma, welche nach strengen fairen und biologischen Richtlinien mit Wildtees aus Vietnam, Laos und Südchina handelt und damit vielen Menschen eine Lebensgrundlage ermöglicht. Ich freue mich sehr, dass wir solche Tees im Sortiment haben und noch mehr freue ich mich, dass wir Sie diese verkosten lassen können, nämlich am Freitag den 17. Februar von 10-16 Uhr in unserem BioLaden. Sehen wir uns auf ein Tässchen?

Muntere Grüße aus dem Paradieschen sendet Judith Wentzel

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